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Kiek in - kiek an
Schau, schau so schlau.
Platzkostenberechnung
Eine produzierende Firma hat immer das Ziel, Gewinne zu erwirtschaften. Um dies zu erreichen, ist es notwendig die Einnahmen und Ausgaben genau zu erfassen und die Preise der Produkte entsprechend zu kalkulieren.
Einnahmen bekommt die Firma durch den Verkauf ihrer Produkte.
Ausgaben entstehen durch:
Fertigungskostenstellen:
(Kosten, die direkt etwas mit der Produktion zu tun haben.)- Workstation
- Konfiguration
- Fotografie / Video Erstellung
- Scanning Operating
- Druckmaschinen
- Satz und Layout
- usw.
Unproduktive Kostenstellen:
(Kosten, die entstehen, um die Funktionen in einer Firma zu organisieren.)
- Buchhaltung
- Systemadministrator
- Abteilungleiter
- Geschäftsleitung
- Hausmeister
- Fuhrpark
- Werbung
- Versand
- usw.
Unproduktive Kostenstellen müssen auf die Produzierenden umgelegt werden. Das heißt, die produzierenden Fertigungskostenstellen müssen so viel erwirtschaften, um alle Kosten abzudecken.
Um zu ermitteln wieviel ein Arbeitsplatz erwirtschaften muss, wird der Stundensatz berechnet. Dieser gibt das Verhältnis von den Gesamtkosten zu den Fertigungszeiten pro Jahr an.
S = Gk / FzS = Stundensatz
Gk = Gesamtkosten pro Jahr
Fz = Fertigungszeit pro Jahr Die Fertigungszeit ist die reine Produktionszeit ohne Hilfsstunden.
Beispiel:
Bei 1800 Jahresarbeitsstunden und 18% Hilfsstunden beträgt die Fertigungszeit 1476 Stunden. Dies ist ein Nutzungsgrad von (100% / 1800h) *1476h = 82%. Also ein sehr effektiver Arbeitsplatz.
Zu den Gesamtkosten, die einer Firma entstehen, zählen die Personalkosten, die Fertigungsgemeinkosten, kalkulatorische Kosten, Miete & Heizung und die VV-Kosten.
Personalkosten
sind Löhne und Gehälter sowie freiwillige soziale Leistungen, wie z.B. Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung bei Krankheit usw.
Fertigungsgemeinkosten
entstehen durch Strom, Wasser, Putzmittel und Kleinteile so wie Wartung und Instandhaltung.
Kalkulatorische Kosten
sind Miet- und Heizkosten anteilig auf die Fläche des Arbeitsplatzes, kalkulatorische Zinsen und die kalkulatorische Abschreibung.
VV-Kosten
ist der Verwaltungs- und Vertriebskostenanteil.
Abschreibung
Die Wertminderung der Anlagegüter wird als Abschreibung bezeichnet.
Ein Beispiel:
Eine Firma investiert Geld in den Kauf einer Druckmaschine. Diese Maschine verliert nun kontinuierlich, durch technischen Fortschritt und durch die Lebensdauer, an Wert. Die Wertminderung wird durch Einrechnen der Abschreibung in den Stundensatz über die verkaufte Ware wieder hereingeholt, um evtl. nach einigen Jahren Produktion, die alte durch eine neue Druckmaschine zu ersetzen. Die Nutzungsdauer der Druckmaschine wird von den Finanzämtern festgelegt ebenso wie der Abschreibungssatz, welcher die Wertminderung wiedergibt.
Nutzungsdauer
- PC: 4 Jahre
- Auto: 6 Jahre
- Druckmaschine: 8-12 Jahre
- Filmbelichter: 5 Jahre
- Texterfassung: 5 Jahre
- EBV: 2 Jahre
- Schrift: 6-8 Jahre
Abschreibungssatz:
As = 100 % / Nd
- As = Abschreibungssatz
- Nd = Nutzungsdauer
Abschreibung pro Jahr:
ApJ = (Isum / 100% )*As
- ApJ = Abschreibung/Jahr
- Isum = Investitionssumme
Kalkulatorische Zinsen
Dies sind rein rechnerische Zinsen, die einem entgehen oder als Schuldzinsen entstehen, wenn man in das Unternehmen investiert, entwerder durch Eigenkapital oder durch Fremdkapital. Die kalkulatorischen Zinsen werden linear berechnet. Das heisst, statt jährlich den kalkulatorischen Zins neu zu berechnen wird ein Mittelwert für den gesamten Zeitraum festgelegt.
Z = 6,5% * hN
- Z = kalkulatorisch Zinsen
- hN = halber Neuwert
VV Kosten
ist die Höhe des Verwaltungs- und Versandkostenanteils in einer Firma.
VV % = (100% / A) * upP
- VV % = Prozentualer Anteil unproduktiven Personals zu allen Angestellten
- A = Anzahl aller Angestellter
- upP = unproduktives Personal
VVk = (Fk / 100 %) * VV %
- VVk = VV Kosten
- Fk = Summe aller Fertigungskosten
Mit den zuvor ermittelten Werten lassen sich die Gesamtkosten eines Arbeitsplatzes errechnen und der Stundensatz ermitteln.
Ein niedriger Stundensatz ist für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens im Vergleich zur Konkurrenz wichtig.
Denn nur durch einen niedrigen Stundensatz ist auch das Produkt für den Kunden günstig. Man wird sicherlich bemerken, dass der Stundensatz durch Einsparungen an verschiedenen Punkten der unproduktiven Kostenstellen reguliert werden kann.
Erstellt am 22. April 2008
Geist über Materie.